Jodel Remorquer DR400 mit DLE111. Die Geschichte dazu

Als ich die Jodel übernommen hatte war ein DLE111 mit Edelstahldämpfer eingebaut. Der DLE hatte nicht übermäßig viel Kraft, man konnte aber noch ganz gut damit schleppen. Der Motor überzeugte durch gute Laufkultur und ein problemloses Anspringverhalten. Es zeigte sich aber schnell dass der Motor zu wenig Kühlung bekam. Dass Problem war, dass in der Haube um den Motor zu viel Freiraum war, und die Kühlluft nicht über die Zylinder floss, sondern sich den leichtesten Weg an den Kühlrippen vorbei ihren Weg ins Freie suchte. Es war zwar ein kurzes „Windleitblech“ an der Haubeninnenseite angebracht, aber dieses endete ca. 5cm vor den Zylindern…. Ich hatte das zwar gesehen und wahrgenommen, verdrängte aber meine Sorgen und dachte: Wird schon irgendwie funktionieren…hat ja vorher auch funktioniert…

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Es kam wie es kommen musste: Im Juli / August bei heißen Temperaturen um die 30°C beim Schlepp von Knuts 6,50m ES49 Doppelsitzer mit 24,99kg ist der DLE in ca. 300m Höhe fest gegangen. Der Kolbenfresser löste sich zwar sofort wieder, aber die Verdichtung und die Leistung waren dahin.

Ich bestellte bei KPO Modellbau neue Zylinder, neue Kolben und Kolbenringe und baute den Motor sorgfältig neu auf.

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Desweiteren baute ich eine neue Kühlluftführung aus Balsaholz so dass die Kühlluft direkt über die Zylinder strömen musste. Die alten zu lauten Edelstahldämpfer mussten größeren Alu Dämpfer von MJM James Metternich mit maßgefertigten Krümmern weichen.

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Auf einer Web Seite einer Technischen Universität laß ich einen hochinteressanten Artikel über Wäremstrahlung (Konvektion) bei Solar Modulen. In einem Forum wurde darüber diskutiert welchen Einfluß die Oberfläche eines Solarpanels auf die Wärmeaufnahme durch IR Strahlung hat. Es gab Messungen in welcher Zeit und mit welchen Delta t (C°) sich schwarze Oberflächen schneller bei entsprechender Wärmestrahlung erwärmen wie blanke Oberflächen. Das ganze sei auch reversibel, also auch umgekehrt gültig. Schwarze Oberflächen kühlen auch schneller ab wie blanke. Je größer das Delta t(C°) zur Umgebungstemperatur ist, umso größer ist der Unterschied zwischen schwarzen und blanken Oberflächen was die Wärmeaufnahme bzw. Wärmeabgabe betrifft. Vor allem bei Temperaturen ab 100°C sei dieser Effekt deutlich messbar.

Diese Ergebnisse machte ich mir zu nutze und lackierte die neuen Zylinder des DLE 111 mit schwarzem hitzebständigen Lack von Dupli Color: Supertherm 800.

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Der reparierte Motor lief tadellos und hatte durch die größeren Schalldämpfer von MJM auch spürbar mehr Leistung. Auch die Kühlung funktionierte sehr gut. Ich schätze der Motor lief in diesem Zustand so ca. 10-15 Stunden. Leider hatte der Motor durch den ersten Kolbenfresser Schäden am Kurbeltrieb und machte im Betrieb auf einmal Geräusche. Nach erneuter Demontage der Zylinder sah ich, dass die Gewinde des Kurbelgehäuses beschädigt sind. Es fehlten teilweise bis zu 5mm Gewindegang… ich hatte die Nase mit dem DLE111 endgültig voll. Der Motor wurde als Ersatzteilträger und als Defekt verkauft.

Der DLE wurde gegen einen 3W110 B2 ausgetauscht. Natürlich mussten wieder neue Krümmer bei MJM bestellt werden. Ebenfalls passte der Abstand von den Befestigungsaufnahmen bis zur Öffnung der Motorhaube nicht mehr. Für die neuen Auspuffkrümmer fertigte ich mit runden Scheiben (Lochsäge mit 25mm Durchmesser) ein Modell aus 5-8mm Pappelsperrholz die auf einem Kupferkabel aufgefädelt sehr schön an die notwendige Geometrie vom Auspuff- Flansch zum Schalldämpfer angepasst werden können. Mit Sekundenkleber fixiert, entstand so relativ schnell ein Modell nach dem James Metternich die beiden Krümmer für den neuen 3W110 biegen konnte.

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Auf Grund der sehr guten Erfahrungen bei heißen Wetterlagen im F- Schleppbetrieb wurde der 3W analog zu dem DLE mit dem Dupli Color Supertherm 800 lackiert. Ich habe zusätzlich an beiden Zylindern die Gußnähte vollständig und sauber entfernt, und die Kühlluftführung über die Zylinder aus 3mm Balsaholz vom DLE111 auf den 3W110 angepasst. Ich lies den 3W entgegen meiner üblichen Methode nicht auf einem Prüfstand einlaufen, sondern gleich im Modell. Die ersten Liter lief der 3W mit mineralischem Zweitaktöl von 3W, danach wechselte ich auf vollythetisches 3W Öl, dass in Verbindung mit Shell V Power im Mix 1:40 den 3W schmiert und befeuert Der Leistungsunterschied zwischen den beiden Motoren ist groß! Der DLE drehte eine 25x12x3 Luftschraube mit etwa 5200U/Min. Der 3W110 dreht eine leicht gekürzte 27x12x3 mit guten 5500U/Min. Das sind im Schleppbetrieb Welten. Mit dem 3W gab es ab dem ersten Tag null Probleme. Der Motor läuft sehr gut und ist ausreichend um 25kg Segler auf Höhe zu schleppen. Da die Jodel sehr leicht gebaut ist, funktioniert das mit schweren Seglern ganz gut. Mit der Sportsmann und dem 150er geht das natürlich souveräner aber mit dem 110er gehts auch 🙂

Ich wollte Euch mit meinem Artikel Anregungen geben sich über die Kühlung bei einem F- Schlepper Gedanken zu machen. Gerade bei F-Schleppbetrieb mit großen und schweren Seglern werden oftmals nur geringe Fluggeschwindigkeiten erreicht die nicht schneller als 60-65km/h sein könnnen (gemessen). Der Motor dreht dann unter Vollast während ihm wortwörtlich die Luft weg bleibt. Darum ist es für eine lange Lebensdauer eines F- Schlepp Motors wichtig dass dieser gut gekühlt wird. Es lohnt sich auch finanziell sich vorher mal ein paar Gedanken über die Kühlung seines Motors zu machen. Achtet darauf dass keine zu großen Luftspalte (am besten gar keine) zwischen Haube und Zylinder vorhanden sind. Die Luft sucht sich immer den leichtesten Weg. Und der geht leider nicht immer durch die Kühlrippen ins Freie.

 

 

 

Roland Zahn

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Mein Name ist Roland Zahn, ich bin der erste Vorsitzende der SFG Steinau. Ich wohne in Steinau und  wurde bereits als Kind von dem „Virus“ Modellflug von meinem Vereins und Fliegerkollegen Gerhard Meyer und seinem Sohn Dirk infiziert. Seit dem hat mich das faszinierende Hobby nicht mehr losgelassen.

Hier meine Jodel Remorquer die ich von Hermann Fading übernommen habe. Das Modell ist eine von drei Modellen, die von Hermann im Maßstab 1:3 von den Tragflächen, Rumpf und Fahrwerk komplett selbst konstruiert und gebaut wurden. Das Modell fliegt hervorragend und hat ausgezeichnete F- Schlepp Qualitäten.

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Zur Zeit arbeite ich an einem neuen F- Schlepp Modellflugzeug dass hoffentlich in Kürze unter Bauberichte vorgestellt wird.

Hier einer von meinen Großsegler: Links mein Duo Discus mit 7m Spannweite. Den Rumpf hat Paritech laminiert, die Tragflächen stammen von Tragflächenbau Hans Müller. Rechts daneben der etwas kleinere Duo von Hans Müller. Der 7m Duo ist mit 16,5kg federleicht und geht voll scale und wandelt die kleinste Thermik sofort in Höhe um. Das Modell ist (m)eine Sahneschnitte!

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Meine ASK21 mit 5,70m Spannweite. Die Profilauslegung stammt aus der Feder von Dr. Helmut Quabeck. Die Tragflächen stammen ebenfalls aus der Edelschmiede Hans Müller. Die ASK21 ist mit dem HQ Profil die „eiermilchlegende Wollmilchsau“. Das Modell geht gut in der Thermik, und „läuft“ im Kunstflug wie auf Schienen. Perfekt!

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Die D-ZARO ist eine Power Schleppmaschine. Das Modell mit 3,60m Spannweite wurde aus einem Fliegerland Bausatz erstellt und wiegt mit einem 3W150 Powermaster knapp 18,5kg. Nach einer gründlichen Überarbeitung des Motors bei 3W in Hanau läuft der 3W150 sehr gut. Das Modell schleppt alles an Segelflugzeugen problemlos auf Höhe.

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Michael Haeuser

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Ich bin Michael Haeuser, wohne in Rommerz und bin seit meiner Jugend begeisterter Modellbauer.

Der Seglerschlepp ist für mich das Größte, wobei ich eigentlich am liebsten das Ding am hinteren Ende der Schleppleine fliege.

Zur Zeit habe ich eine ASW 24 (420 cm), eine ASK 21 von KD-Modellbau mit 566cm und bauer z. Z. einen ARCUS von HB-Modellbau mit 660cm.

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Als Schleppmaschine habe ich eine RANS S19 von Fliegerland.

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Schumi

Gestatten: Schumi, Fahrer des Rasenmähers, offiziell auch „Platzwart“ genannt

Falls ich mal nicht auf dem Mäher sitze oder Dornenhecken und Springbüsche zurückschneide, fliege ich auch ab und an Segler über dem Entenbusch.

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Und – ja – ich gebe es ganz offen zu: Ich bin Grobmotoriker und hab den Mäher schon dermaßen schräg in den Graben gesemmelt und hoffnungslos festgefahren, daß mich H.R. mit dem großen Traktor retten musste 🙂

Großseglertreffen, 15. bis 17. August 2014

Großseglertreffen, 15. bis 17. August 2014

Das 10. Großseglertreffen der SFG Steinau fand vom 15. bis 17. August 2014
auf unserem Flugplatz „Entenbusch“ statt.
Am Freitag wird traditionsgemäß schon nach dem Aufbau der Zelte und aller Gerätschaften
mit den ersten Modellfluggästen F-Schlepp durchgeführt. Dieses Jahr war das Wetter allerdings am
Freitag immer wieder von kurzen Regenschauern bestimmt, die ein Fliegen unmöglich machten.
Am Samstag startete das Großseglertreffen nach der Eröffnung durch den
1. Vorsitzenden Roland Zahn und Bürgermeister Herrn Jörg Malte Uffeln pünktlich um 10:30 Uhr.

Leider wurde der F- Schleppbetrieb am Samstag immer wieder von teilweise heftigen Regenschauern unterbrochen, und die Piloten und Flugmodelle mussten in dem eigens dafür aufgebauten Zelt Schutz suchen. Unsere Gäste aus Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und aus dem eigenen Land fanden jedoch
trotzdem genügend Gelegenheit einige schöne Flüge zu absolvieren. Die Thermik war zwar von einigen
Böen zerrissen, man konnte trotzdem Flugzeiten von bis zu einer halben Stunde erreichen.

Dank hervorragender Bewirtung durch unsere Helfer konnten die Regenpausen mit
Kaffee, selbstgebackenem Kuchen, Gyros, Steaks, usw. gut überbrückt werden.

Am Samstagabend hatte sich das Wetter stabilisiert, so dass bis 19:30 geflogen werden konnte.
Anschließend wurde an dem viel zu kalten Augustabend am warmen Feuerkorb ein Absacker getrunken,
und über den Flugtag und die einzelnen Modelle fachgesimpelt.

Der Sonntag war wetter-, und fliegertechnisch anspruchsvoll. Es regnete zwar nicht mehr,
dafür hatten wir Crosswind auf der Landebahn mit Böen von bis zu 40km/h.
Knut machte den Anfang mit seiner BO209 Monsun und schleppte die ersten hartgesottenen Seglerpiloten
auf Höhe. Die Landung hatte er im Sturzflug mit kurzem Abfangen über dem Boden souverän gemeistert.
Mit dieser Methode konnten die Wirbel und Böen weitestgehend durchflogen werden, sodass mit dieser Methode eine sichere Landung möglich war. Die anderen Piloten taten es ihm gleich und konnten so den
vielen Zuschauern tolle Flugvorführungen bieten. Die Landungen verursachten zwar immer entsprechendes Adrenalin, dafür wurden die Piloten nach der geglückten Landung jedes Mal mit viel Applaus belohnt.

Alles in allem war es trotz des viel zu kalten Wetters und den Regenschauern am Samstag und
dem heftigen Wind am Sonntag ein schönes F-Schlepp Treffen, das bedingt durch das Wetter und
das Anspruchsvolle Fliegen Vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Vielen Dank an unsere Gäste, die trotz des regnerischen und böigen Wetters
den teilweise sehr weiten Weg nach Steinau angetreten sind,
um an unserem traditionellen Großseglertreffen teilnehmen zu können!

 Wir werden uns bemühen für das 11. Großseglertreffen bei Petrus ideales Flugwetter zu bestellen.
Vielleicht werden wir nächstes Jahr „erhört“.

Ich wünsche allen Modellflugpiloten immer weiche Landungen und viel Gesundheit.
Bis zum nächsten Jahr zum Großseglertreffen auf unserem Entenbusch!

Viele Grüße

Roland Zahn
1.Voritzender